Neuer: Entscheidung über Wechsel naht

Scheitert der Neuer-Deal noch in letzter Sekunde? Schalkes Aufsichtsratschef Clemens Tönnies rasselte nach dem Gewinn des DFB-Pokals noch einmal mit dem Säbel: Er sei gegen den Wechsel zum FC Bayern und es könne gut sein, "dass er noch ein Jahr bleibt. Er ist ein Schlüsselspieler, da machen wir es uns nicht leicht." Die Vorstände der beiden Klubs sind sich bereits über einen sofortigen Wechsel einig, Neuer wird in München in der nächsten Woche zur Unterzeichnung eines Vierjahresvertrages erwartet. Aber das letzte Wort hat der Schalker Aufsichtsrat.

Der eine ist vor dem Absprung, der andere denkt über Verlängerung nach. Nach dem Pokalsieg feierten Neuer und Raul gemeinsam.

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Und der muss über den Deal, der eine Ablösesumme von 18 Millionen Euro vorsieht, die durch erfolgsabhängige Zulagen um bis zu sieben Millionen Euro anwachsen kann, noch zustimmen. In Kürze wird das Gremium zusammentreten und endgültig grünes Licht geben - oder auch nicht. Wohl eine Entscheidung zwischen Kopf und Bauch!
Nach einem möglichen Verbleib auf Schalke für eine Saison befragt, zeigte sich Neuer nach dem Pokaltriumph wortkarg: Das wäre kein Problem, so der Keeper, denn schließlich "habe ich ja noch Vertrag bis 2012."
Insgeheim ist ihm aber wohl bei dem Gedanken, bei seinem Stammverein bleiben zu müssen, ein wenig mulmig. Immerhin mischten sich bei der Pokalübergabe durch Bundespräsident Christian Wulff in den Applaus der Anhänger auch einige Pfiffe. Pfiffe, die auch der Schalker Aufsichtsrat wohl zur Kenntnis genommen hat. Von den Rängen wurde zudem während der Partie die Einwechselung von Ersatzkeeper Mathias Schober (35) gefordert. Doch Ralf Rangnick entschied sich gegen einen Torwartwechsel in der Schlussphase. "Ich wollte den Eindruck der Verabschiedung eines Spielers vermeiden", so der Trainer. Beim Autokorso tat dann am Sonntag ein Schalker Fan seinen Unmut über den Weggang Neuers mit einer Ohrfeige für den Keeper kund. Der nahm's gelassen.

Raul: "Überglücklich" - und bereit zur Verlängerung

Damit der Gang in die Kurve mit dem Pokal in die Kurve nicht zum Spießrutenlauf würde, wurde Neuer vom neuen Publikumsliebling Raul begleitet. Der spanische Weltstar konnte sich über den ersten Pokalsieg seiner Karriere freuen. "Ich musste erst nach Deutschland kommen, um erstmals einen Pokal in den Himmel zu recken", sagte der 33-Jährige und zeigte sich "überglücklich". Und kann sich auch eine Verlängerung seines bis 2012 laufenden Vertrages mit dem FC Schalke vorstellen. Erst Gespräche hat es bereits gegeben, in der kommenden Woche sollen sie fortgesetzt werden. Raul: "Ich will weiter Spaß haben, denn ich fühle mich hier sehr wohl."
Zunächst aber durften Neuer, Raul & Co. den Pokalsieg als gelungenen Abschluss einer wechselhaften Saison ausgiebig feiern. Am Sonntag ging es im Sonderzug zurück nach Gelsenkirchen, anschließend folgte gleich der Autokorso im Cabrio durch die Stadt. "Es herrscht eine unfassbare Atmosphäre. Wir sind beeindruckt und glücklich, dass wir den Pott nach Gelsenkirchen holen konnten", sagte Manager Horst Heldt im WDR-Fernsehen. Zehntausende Anhänger der Königsblauen bereiteten den Pokalhelden einen großen Bahnhof und begleiteten den Tross über mehrere Stunden bis zur Endstation an der Glückauf-Kampfbahn. "Das ist einfach unfassbar", sagte Rangnick: "Ich habe einiges erwartet, aber das übertrifft alles."

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